Glücksspiel in Europa – So regulieren andere europäische Länder das Glücksspiel
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Das Glücksspiel und seine Legalisierung ist in den Staaten der Europäischen Union unterschiedlich ausgeprägt. Die EU nimmt zwar Einfluss auf die Regulierung und Gesetzgebung, überlässt es aber den einzelnen Mitgliedsstaaten, wie sie das Glücksspiel und den heimischen Markt regeln. In den Nachbarländern Deutschlands und den verschiedenen EU Staaten gelten daher unterschiedliche Glücksspielgesetze.
Für deutsche Spieler und Verbraucher ist die Frage nach der Rechtmäßigkeit des Glücksspiels in Europa online und stationär vor allem dann interessant, wenn es an die Urlaubsplanung geht: „Wo kann ich im Urlaub in Europa legal spielen?“ Wir geben einen Überblick über die Regulierung des Glücksspiels in europäischen Ländern und beliebten Urlaubszielen und geben Tipps und Hinweise, worauf deutsche Verbraucher beim Spielen im Ausland achten sollten.
Glücksspiel Europa online: Wo kann man im Urlaub im europäischen Ausland spielen?
Das Glücksspiel im Urlaub hat Tradition, schließlich sind gerade deutsche Spielbanken historisch aus dem Kurbetrieb hervorgegangen und während der Saison trafen sich in den Kurhäusern internationale Kurgäste an den Spieltischen.
Auch heute ist das stationäre Glücksspiel in historischen sowie modernen Spielstätten Teil des Erlebnistourismus und Urlauber sind als Spielgäste grundsätzlich willkommen in ausländischen Spielbanken und Casinos.
Ob Spieler an ihrem Urlaubsort nun legale Spielstätten vorfinden, hängt natürlich von den Glücksspielgesetzen des jeweiligen Landes ab. Unsere nachfolgende Zusammenfassung verschafft einen Überblick. Für viele Spieler ist aber auch der Online Casino Besuch im Ausland interessant sowie die Frage, ob sich das vertraute deutsche Internet Casino im Urlaub nutzen lässt.
Wir haben für Reiselustige die Top 10 Casinos Europas zusammengefasst. Wer eher in die Ferne schweifen will, erkundet das Reiseziel USA für den Glücksspielurlaub. Die schönsten Instagram Casinos geben Influencern und Freunden der Fotografen Gelegenheit für Schnappschüsse. In einem eigenen Monaco Casino Guide haben wir uns außerdem mit diesem besonderen Casino-Reiseziel beschäftigt.
Belgien
In Belgien gilt ein Staatsmonopol auf den Lotteriebetrieb, während die Glücksspielgesetze Casinos, Bingo, Poker und Wetten auf Sport und Pferderennen regeln. Stationäre Anbieter wie beispielsweise klassische Spielbanken können sich um eine Online-Lizenz bewerben, die auch Privatanbietern zur Verfügung stehen. Aktuell regeln 34 Zulassungen den Glücksspielmarkt.
Dänemark
Dänemark reguliert Casino Spiele, Sport- und Pferdewetten, Poker, Bingo und Lotterieangebote. Die dänische Glücksspielbehörde ist sowohl für stationäre als auch für online Angebote zuständig. Das Land hat die Glücksspielgesetze 2012 und 2018 überarbeitet und hält teilweise am Staatsmonopol fest. Der Markt für private Anbieter ist aber in den Bereichen Casino, Sportwetten und Poker offen. Die Glücksspielbehörde geht mit Sperrungen vor allem gegen Anbieter aus dem Ausland vor, die sich ohne Lizenz an die heimische Bevölkerung richten.
Estland
In Estland liegt das Mindestalter für einen Besuch bei 21 Jahren, jedoch ist das Lotteriespiel bereits ab 16 Jahren möglich. Anbieter benötigen eine Lizenz, welche die Zoll- und Steuerbehörde vergibt. Die Regulierung unterscheidet zwischen stationärem Spiel und Online-Glücksspiel, allerdings zählen nur solche Angebote als Online-Angebote, bei denen das Spielergebnis elektronisch produziert wird. Die Live-Übertragung von Casino-Tischen beispielsweise ist damit kein Online-Spiel.
Finnland
Finnland hält an einem Staatsmonopol fest und reguliert Casino, Sport- und Pferdewetten, Poker, Bingo und Lotterien. Die Glücksspielgesetze sehen Online-Angebote als einen Vertriebsweg, aber nicht als eigenständige Glücksspielform an. Der Staat schließt ausländische Anbieter vom Markt aus und befindet sich im Zwist mit Europäischen Kommission. Spieler in Finnland können aber Seiten im Ausland besuchen, ohne eine Strafverfolgung fürchten zu müssen.
Frankreich
Die französische Regulierung ist restriktiv: Die Gesetzgebung reguliert Casino, Sport- und Pferdewetten, Poker, Bingo und Lotterien. Abseits des Staatsmonopols auf Glücksspiel können private Anbieter eine Lizenz für Wetten oder Poker erhalten, eine Liberalisierung des Marktes ist in Arbeit. Vor allem Online-Angebote sollen dabei berücksichtigt werden. Aktuell sind Online Casinos aber gänzlich verboten und durch Netzsperren blockiert.
Griechenland
Griechenland regelt die Glücksspiel-Segmente Sport- und Pferdewetten sowie Lotterien mit einem Quasi-Monopol. Aktuell sind noch Lizenzen für private Anbieter in Kraft, die sich auch mit Online-Inhalten an die einheimische Bevölkerung richten dürfen. Eine Änderung der Glücksspielgesetze ist in Arbeit und soll ein offenes System für Glücksspiellizenzen einführen.
Irland
Irland regelt Glücksspiel, Lotterien und Wetten per Gesetz und verbietet Casino Spiele. Durch die Staatslotterie besteht ein Monopol und es gibt Lizenzen für stationäre Glücksspielgeräte und Spielautomaten. Dazu kommen Zulassungen für Online-Wetten.
Italien
Die italienische Glücksspielbehörde lässt Online Casinos, Sportwetten und Poker mit einer Lizenz zu. Ausländische Anbieter benötigen ebenfalls eine Lizenz für den italienischen Markt.
Liechtenstein
Das Fürstentum Liechtenstein hat seit 2010 den heimischen Markt liberalisiert und das gewerbliche Geldspiel mit Konzessionen ermöglicht. Das Zulassungsverfahren achtet auf die Qualität der Betreiber, gilt aber allgemein als großzügig, was zu einem Boom des Glücksspiels geführt hat. Zusammen mit dem Nachbarstaat Schweiz arbeitet Liechtenstein daher an einer Einschränkung des Casino-Tourismus, um zu verhindern, das gesperrte Spieler zwischen den zwei Nationen hin- und herreisen.
Kroatien
Das Land Kroatien regelt Casino, Sport- und Pferdewetten, Poker, Bingo und Lotterien und lässt auch private Anbieter zu mit der Ausnahme des Lotteriebetriebs. Online-Angebote müssen aber an terrestrische Angebote gekoppelt sein.
Malta
Malta ist vor allem für die Online Casino Lizenzen der Malta Gaming Authority MGA bekannt. Die Lizenzen unterscheiden sich aber bei der Vergabe an Betreiber mit Firmenkunden und Endkunden.
Niederlande
Die Niederlande haben 2021 das Online-Glücksspiel legalisiert, um gegen illegale Angebote vorgehen zu können. Die Glücksspielaufsicht lässt Bewerbungen für Lizenzen von inländischen und ausländischen Anbietern zu, allerdings müssen die Betreiber hohe Auflagen erfüllen.
Norwegen
Das norwegische Modell ähnelt größtenteils dem Finnlands mit einem Staatsmonopol und lediglich zwei zugelassenen Anbietern von Lotterien. Die Glücksspielgesetze machen keinen Unterschied zwischen terrestrischen Angeboten und Online-Glücksspiel.
Österreich
Österreich regelt Casino, Sport- und Pferdewetten, Poker, Bingo und Lotterien. Es besteht ein Staatsmonopol auf Casino, Poker und Bingo sowie Lotterien, womit Casinos Austria und die Österreichische Lotterien GmbH die einzigen legalen Anbieter online und offline Glücksspielen sind. Auf Ebene der Bundesländer gibt es Lizenzen für private Anbieter von Sportwetten, welche nicht zu den reinen Glücksspielen zählen.
Portugal
In Portugal besteht ein Staatsmonopol für Lotterien und Sportwetten, wobei es auch Ausnahmen für Wetten mit festen Quoten gibt. Die portugiesische Glücksspielbehörde vergibt Lizenzen für Online Glücksspiele.
Schweden
Die schwedischen Glücksspielgesetze regeln den heimischen Markt mit Konzessionen. Der Zugriff auf ausländische Angebote ist Spielern aber erlaubt. Wettanbieter und Online Casinos aus dem Ausland können sich ebenfalls um Lizenzen bewerben.
Schweiz
Aktuell dürfen nur Schweizer Casinos Online-Glücksspiel anbieten, aber an dem Jahr 2024 gibt es eine beschränkte Anzahl an Zulassungen. Ausländische Unternehmen können sich ebenfalls um eine Lizenz bewerben, müssen aber mit einem Schweizer Unternehmen zusammenarbeiten. Das Bundesamt für Glücksspiel reguliert Casino, Poker und weitere Glücksspiele. Illegale Angebote werden durch Geoblocking gesperrt.
Spanien
Die Glücksspielaufsicht in Spanien vergibt Lizenzen und es gibt Online Glücksspiel in der Form von Casino und Slots, Wetten und Poker. Dazu kommen zwei staatliche Lotterieanbieter.
Tschechien
Tschechien verbietet Online Casino Spiele, vergibt aber Lizenzen für Lotterien, Wetten, Bingo und Live-Spiele im Internet. Der Markt steht unter Auflagen auch ausländischen Anbietern offen, während illegale Angebote blockiert werden.
Zypern
Zypern sperrt nicht-zugelassene Glücksspielseiten und reguliert Sport- und Pferdewetten sowie Lotterien, für die ein Staatsmonopol besteht. Sportwetten können auch von privaten Anbietern mit einer Lizenz veranstaltet werden.
Glücksspiel Europa online: Im deutschen Online Casino aus dem Ausland spielen
Was ist mit dem Fall, wenn ein deutscher Urlauber im europäischen Ausland wie gewohnt bei „seiner“ heimischen Casino Seite spielen will? Wer ein deutsches Online Casino aus dem Ausland besucht, wird feststellen, dass sich die Seite nicht aufrufen lässt. Die Anbieter sind angehalten, ausländische Besucher zu sperren. Das funktioniert per Geoblocking: Anhand der IP-Adresse des Nutzers erkennen die Betreiber den jeweiligen Standard und verweigern die Verbindung.
Das lässt sich aber auch umgehen. Wer bereits bei einem deutschen Anbieter mit seinem Wohnsitz in Deutschland registriert ist und über ein verifiziertes Spielerkonto verfügt, kann über einen Umweg die Casino Seite aus Deutschland aufrufen und trotzdem spielen.
Das passiert über einen VPN-Anbieter beziehungsweise eine VPN-Verbindung. Das sogenannte „Virtual Private Network“ verschleiert den aktuellen Standort und der virtuelle Casino Besuch erfolgt über einen Umweg von einem deutschen Server aus.
Das ist per Gesetz nicht untersagt und kann in vielen Fällen funktionieren. Deutscher Urlauber bedienen sich häufig dieser Möglichkeit, um beispielsweise über das Internet deutsche TV-Inhalte zu sehen und etwa Inhalte aus den Mediatheken von ARD oder ZDF abzurufen.
Glücksspielanbieter können die VPN-Verbindung aber strikt verbieten oder im Zweifelsfall im Streitfall als Vorspiegelung falscher Tatsachen geltend machen, um Ansprüche anzufechten oder Gewinne zu verweigern.
Spieler sollten daher unbedingt einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Anbietern werfen oder eine entsprechende Anfrage stellen. Bei Verletzung der Bedingungen können ansonsten Kontosperre oder Verweigerte Auszahlung die Folge sein.
Was sind Geoblocking und VPN-Verbindungen?
Geoblocking bezeichnet die Einschränkung bestimmter Inhalte oder Dienste im Internet aufgrund des geografischen Standorts des Nutzers. Eine deutsche Internetseite beispielsweise kann Geoblocking verwenden, um Inhalte für Nutzer in anderen Ländern zu sperren. Dies geschieht oft aus lizenzrechtlichen oder regulatorischen Gründen, wie es beispielsweise bei Mediathek-Inhalten der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland der Fall ist.
Geoblocking lässt sich über eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) umgehen. In dem Fall übermittelt der Anbieter die Inhalte zunächst an einen Mittelsempfänger im selben Land, von wo aus der VPN-Anbieter diese an den Endnutzer überträgt. Das ist nicht illegal, kann aber in den Nutzungsbedingungen untersagt sein. Streaming-Dienste wie Netflix gehen beispielsweise gegen VPN-Nutzer vor, indem sie als Teil des eigenen Geoblockings Verbindungen zu Servern bekannter VPN-Dienstleister sperren.
Worauf deutsche Spieler beim online Glücksspiel im Urlaub in Europa achten sollten
Abschließend geben wir deutschen Verbrauchern noch ein paar Tipps und Hinweise, was das Online Glücksspiel im Urlaub im europäischen Ausland angeht. Zunächst einmal sind die Gesetze und Vorschriften des jeweiligen Urlaubslandes, in dem das Glücksspiel stattfindet, entscheidend. Wie unsere Übersicht oben zeigt, können die Glücksspielgesetze von Land zu Land variieren.
Das gewählte Online Casino oder der Anbieter muss auf jeden Fall nach den Gesetzen vor Ort lizenziert beziehungsweise zugelassen und legal sein. Bei einer Registrierung als Spieler ist es wichtig, wahrheitsgemäße Angaben zu machen, denn in einem Streitfall wirken sich falsche Angaben oder ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen des Anbieters zum Nachteil des Spielers aus.
Das betrifft besonders den tatsächlichen Wohnort, wie in im Reisepass oder in offiziellen Ausweisdokumenten festgehalten ist, als auch die Verwendung eines VPN-Anbieters, um beispielsweise Geoblocking zu umgehen. VPN-Verbindungen oder das Umgehen von Sperren an sich ist nicht illegal, kann aber gegen die Regulierungsbestimmungen oder Geschäftsbedingungen verstoßen.
Spieler sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie beim Glücksspiel im Ausland nicht denselben Schutz genießen wie bei Anbietern, die in Deutschland durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder lizenziert sind.
Kommt es zum Streitfall und beispielsweise einer Verweigerung der Auszahlung von Guthaben oder Gewinnen, gelten die ausländischen Gesetze und die dortige Gerichtsbarkeit, sodass ein eventuelles Verfahren sich aller Wahrscheinlichkeit nach weit über das Ende des Urlaubs hinauszieht und vom Spieler von Deutschland aus geführt werden muss.
Beim Glücksspiel im Ausland sollten Spieler dasselbe Verantwortungsbewusstsein wie Zuhause gelten lassen und dem Spiel ein verhältnismäßiges Budget setzen, um im Urlaub nicht über die Stränge zu schlagen und um finanzielle Probleme zu vermeiden.
Es kann ratsam sein, eine Maßnahme wie ein Einzahlungslimit des jeweiligen Glücksspielanbieters zu aktivieren. Am besten ist das Glücksspiel nur einer von vielen Programmpunkten zur Unterhaltung im Urlaub, sodass Entspannung und Abschalten auf keinen Fall zu kurz kommen.
Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr. Die zusammengefassten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit und stellen keine verbindliche rechtliche Beratung oder Auskunft dar.
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