Poker bezeichnet eine ganze Familie von Kartenspielen, sodass es viele verschiedene Poker Arten gibt. Typischerweise versuchen die Spieler, aus fünf Karten ein Pokerblatt zu bilden. Die Varianten bestimmen dabei die Möglichkeiten, eine Pokerhand zu bilden. Regelvariationen kann es aber zu Handkarten und Gemeinschaftskarten, Einsätzen, Setzrunden oder Rangfolge der Karten geben.
Texas Hold’em ist die bekannteste und beliebteste unter den Poker Arten, was auch am Main Event der World Series of Poker liegt. Das weit verbreitete Kartenspiel kennt aber noch viele weitere Varianten zum klassischen Five Card Draw. Wir stellen ihnen beliebte Poker Arten vor, die für Spaß und Abwechslung am Spieltisch sorgen.
Welche Poker Arten gibt es?
Die allermeisten Varianten des Kartenspiels lassen sich einer von drei verschiedenen Gruppen zuordnen. Variationen entstehen durch Regeln für unter anderem folgende Details des Pokerspiels:
- Wild Cards: Poker Arten können Joker enthalten oder niedrige Karten als Wild Cards definieren, wie beispielsweise bei Deuces Wild.
- Kartentausch: Beim Draw Poker dürfen die Spieler eine unterschiedliche Zahl an Karten tauschen. Anaconda Poker lässt die Spieler sogar untereinander Karten tauschen.
- Lowball: Hier steht die Rangfolge quasi Kopf und das niedrigste Blatt gewinnt. Varianten betreffen die Ass-Wertung sowie Straße und Flush.
- Split Pot: In einem Hi-Lo-Split teilen sich die höchste und die niedrigste Hand in einer Runde den Pot.
- Twist: Eine Twist-Runde gibt es typischerweise im Stud Poker. Diese erlaubt das „Kaufen“ einer Karte vom Stapel durch das Erhöhen des Einsatzes.
- Kill Game: Ein „Trigger“ kann Spieler zwingen, eine Runde auszusetzen oder einen höheren Einsatz zu leisten.
Draw Poker
Der Dealer teilt bei dieser Poker Variante jedem Spieler ein Pokerblatt aus und die Spieler versuchen, ihre Chancen durch Kartentausch zu verbessern.
Stud Poker
Stud Poker hat mehrere Setzrunden und die Spieler erhalten verdeckte und offene Karten. Die häufigsten Varianten sind Five Card Stud und Seven Card Stud. Beide haben weitere Regelunterscheidungen.
Gemeinschaftskarten Poker
Die Spieler erhalten verdeckte Handkarten und bilden zusammen mit den offenen Community Cards ein Pokerblatt. Die bekanntesten Varianten sind Texas Hold’em und Omaha Hold’em.
Probieren Sie diese beliebten Poker Arten aus
Wann genau spannende Momente oder auch Film-Szenen am Pokertisch entstehen, hängt von der gespielten Variante ab. Vom reinen Bluff über den Bad Beat bis hin zur Hand, die alle anderen schlägt und den Pot gewinnt: Die gewählte Art des Kartenspiels bestimmt, was es jeweils heißt, zu pokern. Dabei muss es nicht immer Texas Hold’em sein. Auch wenn diese Variante mit der inoffiziellen Poker Weltmeisterschaft beim Main Event der World Series of Poker herausragt, lohnt sich sich der Blick auf andere Varianten, die einfacher, kniffliger, spannender und fordernder sein können.
Texas Hold’em Poker
Texas Hold’em ist die bekannteste der Poker Arten mit Gemeinschaftskarten. In der No Limit Variante ist diese Art des Kartenspiels die populärste überhaupt. Nach der Jahrtausendwende entstand ein Poker Boom, unter anderem durch den bombastischen Erfolg von Chris Moneymaker bei der World Series of Poker. Beim Main Event konnte er als Newcomer zweieinhalb Millionen US-Dollar absahnen.
Inzwischen bestimmt Texas Hold’em das Poker Angebot im Casino und online. Die große Beliebtheit sorgt dafür, dass Spieler jederzeit einen passenden Pokertisch finden können. Allerdings hat die Professionalisierung auch dazu geführt, dass die Gelegenheitsspieler zu den Profis aufgeschlossen haben und damit die Hürde für Erfolge gestiegen ist.
Texas Hold’em wird mit Big Blind und Small Blind sowie mehreren Setzrunden vor und nach dem Aufdecken der insgesamt fünf Gemeinschaftskarten gespielt. Zusammen mit jeweils zwei verdeckten Handkarten müssten die Spieler ein Pokerblatt von fünf Karten bilden. Weitere Formate sind Limit und Pot Limit.
Omaha Hold’em Poker
Oft als einfach nur Omaha abgekürzt ist diese Poker Art mit Gemeinschaftskarten die zweitpopulärste. Auch hier gibt es fünf Community Cards, allerdings werden Flop, Turn und River gleichzeitig aufgedeckt. Die Spieler erhalten vier statt zwei Handkarten. Die Regeln schreiben vor, dass ein Pokerblatt aus genau zwei Hole Cards und drei Gemeinschaftskarten besteht.
Gute Pokerblätter sind bei Omaha häufiger. Gleichzeitig müssen die Spieler mehr auf Blocker achten, also Hole Cards, die folglich den Gegenspielern nicht zur Verfügung stehen. Da die Spieler mehr setzen, ist eine häufige Variante Pot Limit Omaha. Im Gegensatz zum No Limit sind hier Erhöhungen auf die Größe des Pots beschränkt.
Das klassische Omaha ist leicht zu lernen: Es gewinnt das beste Blatt. Beim Omaha Hi Lo teilt sich der Pot beim Showdown jedoch und die beiden Hälften gehen an die Spieler mit der höchsten und der niedrigsten Hand. Diese Poker Art ist schwieriger zu spielen und es gilt, die „Grenze“ zu beachten: Die Linie kann beispielsweise bei 8 gezogen werden. Die Lo Pokerblätter dürfen dann maximal 8 als höchsten Wert verwenden.
Ein Spieler kann auch beide Pokerblätter bilden und damit den ganzen Pot kassieren. Allerdings müssen dafür jeweils unterschiedliche Hole Cards verwendet werden. Das Bluffen spielt bei Omaha Hi Lo eine untergeordnete Rolle, da weniger Spieler vor dem Showdown aussteigen und sich nicht rausdrängen lassen.
Five Card Omaha
Five Card Omaha gibt es ebenfalls in den Formaten Pot Limit oder No Limit. Die Variante funktioniert wie Omaha Hi und es zählen demnach nur hohe Hände, eine umgekehrte Rangfolge gibt es nicht.
Alle Spieler erhalten fünf Hole Cards statt nur vier. Das Bilden der Pokerblätter erfolgt wie gewohnt bei Omaha Hold’em. Dadurch findet mehr Action am Pokertisch statt, allerdings ergibt sich auch eine große Varianz. Gewinne und Verluste wechseln sich hier Schlag auf Schlag ab.
Seven Card Stud Poker
Stud Poker galt lange Zeit als die beliebteste Poker Art, allerdings hat Texas Hold’em die Variante im Rahmen des Poker Booms abgelöst. Beim Stud Poker gibt es keine Gemeinschaftskarten und jeder Spieler muss sich mit seinen Handkarten behaupten.
Das Bilden des Pokerblattes aus fünf Karten ist leicht zu lernen und zu verstehen, allerdings ist der strategische Aspekt beim Stud Poker schwer zu meistern. Die Spieler erhalten offene und verdeckte Karten und damit einen beschränkten Einblick in die Hände der Gegner am Tisch.
Beim 7 Card Stud erhalten die Spieler insgesamt vier verdeckte und drei offene Karten. Die Werte der offenen Karten bestimmen, wer in jeder Runde zuerst setzen kann. Üblicherweise kommen Limits zum Einsatz.
Auch Seven Card Stud lässt sich in der Hi Lo Variante spielen, was häufig auch Hi Lo Chicago genannt wird.
Five Card Stud Poker
Dem Namen entsprechend ist Five Card Stud weitestgehend identisch. Jeder Spieler erhält nur fünf Handkarten, muss aber trotzdem mit vier offenen Karten spielen. Auch hier ist die Hi Lo Spielart möglich.
Five Card Draw
Draw Poker ist häufig in Wild West Filmen zu sehen, da sich hier der Betrug mit einem Ass im Ärmel schön zeigen lässt. Außerdem erschließt sich der Wert einer Hand auf einen Blick beziehungsweise in einer einzigen Kameraeinstellung.
Jeder Spieler erhält fünf Handkarten. Es gibt nur zwei Setzrunden und dazwischen die Möglichkeit, Handkarten zu tauschen. Je nach Regelvariante können die Spieler maximal drei, oder auch alle fünf Karten wechseln. Bluffs sind vergleichsweise gut möglich, allerdings können die Spieler kaum Annahmen über die Hände der Gegner treffen.
2-7 Triple Draw
Bei dieser Draw Poker Art bilden die Spieler aus fünf Handkarten ein Pokerblatt, allerdings handelt es sich um ein Low Ball Spiel und das niedrigste Blatt gewinnt. Im Gegensatz zu anderen Lo Varianten zählen Straße oder Flush gegen eine niedrige Hand und ein Ass wird als hoch gewertet.
A-2-3-4-5 ist damit keine Straße, sondern Ass als Kicker. Die beste Hand stellt demnach 7-5-4-3-2 dar. Wie der Name Triple Draw verrät, haben die Spieler in drei Runden Gelegenheit, neue Karten zu bekommen, gefolgt von einer Setzrunde.
Chinese Poker
Auch wenn Chinese Poker wenig mit anderen Poker Arten gemeinsam hat, ist das Spiel nicht unbedingt schwer zu lernen. Die beste Voraussetzung ist eine hervorragende Kenntnis der Rangfolge der Pokerblätter.
Darüber hinaus verwendet Chinese Poker ein eigenes Punktesystem. Üblicherweise treffen sich vier Spieler zu einer Runde, die Variante lässt aber auch zwei oder drei zu. Jeder Spieler erhält dreizehn Handkarten. Es gilt, diese in drei Pokerblätter zu teilen:
- die beste Hand aus fünf Karten
- ein zweites Pokerblatt aus fünf Karten
- die schwächste Hand aus drei Karten
Anschließend vergleichen die Spieler ihre drei Hände von hoch bis niedrig. Der Gewinner einer Hand erhält einen Einsatz der Gegner, aber nicht den gesamten Pot. Es ist also möglich, ein oder zwei Drittel des Pots sowie den gesamten Pot zu gewinnen. Dafür gibt es Bonuspunkte.
Das Kartenglück spielt bei Chinese Poker eine große Rolle und verhilft vor allem Anfängern zu Erfolgen. Auf lange Sicht ist es schwer, gegenüber den Mitspielern einen Vorteil durch Geschick zu erlangen.
Pineapple Poker
Die leicht zu lernende Variante hat bei der European Poker Tour bereits bei kleineren Events Einzug gehalten. Bei der World Series of Poker ist Pineapple Poker aber noch nicht vertreten. Dabei hat die Texas Hold’em Variante das Zeug zum neuen Hit!
Die Spieler erhalten drei statt zwei Hole Cards und verbessern dadurch ihre Startchancen. Pineapple wird typischerweise als Cash Game ausgetragen und sieht jede Menge Action am Spieltisch.
Durch die guten Starthände sehen mehr spieler den Flop, was ein Anpassen der Strategie erfordert. Geteilte Pots sind keine Seltenheit und den Kicker Karten kommt mehr Bedeutung zu.
Razz Poker
Bei Razz handelt es sich um eine Stud Poker Variante. Die Spieler versuchen, das niedrigste Pokerblatt zu bilden. Straight und Flush zählen nicht gegen eine niedrige Hand. Das Ass wird hier als niedrig gewertet, so dass die beste Hand A-2-3-4-5 ist.
Razz ist einfach zu spielen, da ein Spieler schnell erfassen kann, wie sich eine niedrige Hand mit fünf Karten aus den sieben verfügbaren bilden lässt. Wie beim Stud Poker üblich werden die Handkarten verdeckt und offen ausgeteilt.
Horse Poker
Die Abkürzung H.O.R.S.E. steht für:
- Hold’em
- Omaha Hi Lo
- Razz
- Stud
- Eight or Better
Damit ist diese Poker Art eine Mischung verschiedener Varianten und erfordert Kenntnis aller Spielweisen. Horse Poker ist meist High Stakes Zockern vorbehalten und ist bei Turnieren anzutreffen, beispielsweise bei der World Series of Poker. Das typische Format ist Fixed Limit für alle Varianten. Die Varianten werden in der Reihenfolge des Namens durchlaufen und wechseln nach einem Zirkel.
Badugi Poker
Badugi ist eine Draw Poker Variante, die als Low Ball ausgetragen wird. Allerdings gibt es hier eine eigene Rangfolge. Das erschwert neuen Spielern den Einstieg und Badugi ist weniger beliebt als andere Lo Poker Arten.
Der Ablauf entspricht den Runden beim 2-7 Triple Draw, allerdings bilden die Spieler ihr Blatt aus vier anstatt fünf Karten. Die Farben der Karten spielen eine Rolle: Idealerweise hält ein Spieler ein Blatt mit vier verschiedenen Farben.
Das Ass wird stets niedrig gewertet und Straßen zählen nicht gegen die niedrigen Hände. Die niedrigste „Badugi“ Hand sind vier verschiedene Karten ohne Pärchen in vier verschiedenen Farben. Es wird von der höchsten Karte abwärts gewertet.
Guts Poker
Guts wird nicht von allen Spielern als Poker Variante angesehen, sondern als Klasse von verwandten Spielen. Hier gibt es Blätter mit drei und weniger Karten. Die Verlierer einer Runde müssen bis zu einem Limit den Pot aufstocken. In Varianten können verschiedene Runden pro Hand gespielt werden.
Five-O Poker
Diese Heads-Up Poker Variante erinnert an Chinese Poker: Beide Spiele bilden fünf Pokerblätter zu je fünf Karten. Jeweils vier Karten einer Hand sind offen. Auf das Bilden der Hände folgt eine einzige Setzrunde.
Die Hände werden jeweils einzeln miteinander verglichen. Der Spieler, der drei oder mehr Hände gewinnt, entscheidet die Runde für sich. Ein Sieg mit allen fünf Blättern nennt sich Five-O („fünf zu null“).
Short deck
Short Deck ist eine vergnügungsreiche Hold’em Poker Variante, die inzwischen bei Turnieren Einzug gehalten hat, aber auch bei Cash Games anzutreffen ist. Die Besonderheit ist, dass die Kartenwerte 2 bis 5 aus dem Deck entfernt werden und Short Deck entsprechend nur mit 36 Karten gespielt wird.
Dadurch ergibt sich eine geänderte Rangfolge der Pokerblätter. Ein Flush schlägt beispielsweise ein Full House. Das kann beim Lernen noch verwirren, doch wer Hold’em gemeistert hat, findet sich üblicherweise schnell bei Short Deck zurecht.
Die Spieler bringen gewöhnlich einen Grundeinsatz. Der Ablauf folgt Texas Hold’em mit zwei Hole Cards und fünf Gemeinschaftskarten. Allerdings müssen die Spieler ihre Chancen und Outs anders berechnen als bei No Limit Hold’em und für gewöhnlich wollen mehr Spieler als sonst den Showdown sehen.
Strip Poker
Die anzüglichste Variante aller Poker Arten steht in keinem Casino zur Auswahl, denn bei diesem Gesellschaftsspiel kommt es nicht auf Geldgewinne an. Ob auf einer Party, in feucht-fröhlicher Gesellschaft oder intim mit dem Partner: Beim Strip Poker dienen die Kleidungsstücke als Einsatz. Das Entblößen kann ein reiner Party-Gag bleiben oder ein erotisches Abenteuer einleiten, vorausgesetzt, alle sind sich einig, was erlaubt und was tabu ist. Wir erklären die Strip Poker Regeln und Varianten und geben Tipps für einen gelungenen Spieleabend.
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